Vom Erstklässler zum Erwachsenen

Eine Förderung sollte so früh wie möglich aufgenommen werden, so kann einem Kind die Möglichkeit eröffnet werden, in der Schule beim Lesen und Schreiben den Anschluss zu behalten und vor allem können Sekundärprobleme, die eine Legasthenie häufig begleiten, vermieden werden. Zwar können es gerade die jüngsten legasthenen Kinder kaum benennen, doch bemerken sie recht schnell sehr deutlich, dass ihre Klassenkameraden das Lesen und Schreiben besser bewältigen als sie. Die betroffenen Kinder verstehen den Grund dafür nicht und beginnen sich häufig selber der Dummheit zu beschuldigen. Viele Kinder überspielen diese entmutigenden Gefühle, manche entwickeln sich zum Klassenkasper, andere werden zum Störenfried, wieder andere werden auffällig ruhig und ziehen sich zurück, einige werden gar zum Schulverweigerer. Eine geduldige und liebevolle Förderung kann solche Probleme vermeiden helfen. Je nach Entwicklungsstand des Kindes kann es sinnvoll sein, ihm zu erklären, warum es Probleme mit dem Umgang mit Buchstaben hat. Hilfreich ist in jedem Fall das Verständnis der Eltern und Lehrer. Wichtig ist in diesen Phasen auch zu sehen, was das Kind gut kann und es dort zu fördern und zu bestärken, statt die Aufmerksamkeit auf die Defizite zu legen.

Eine Förderung aufzunehmen ist jedoch zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert. Je älter ein Kind ist, desto eher kann an die Eigenverantwortung appelliert werden und desto höher ist häufig die Motivation, sich mit dem Lesen und Schreiben (erneut) auseinanderzusetzen. Zwar ist die Förderung bei den Kleinsten unbedingt notwendig, aber der Sinn dieser zusätzlichen Beschäftigung mit den Buchstaben erschließt sich ihnen natürlicherweise nicht. Und gerade das Erkennen der Sinnhaftigkeit steigert die Motivation enorm. Nach meiner Erfahrung schreitet die Förderung umso schneller voran, je älter das Kind oder der Jugendliche ist. Besonders effizient scheint mir die Förderung von erwachsenen Legasthenikern. Ich vermute, dass die verbreitete Meinung, ein Erwachsener lerne weniger gut als ein Kind, so keinen Bestand haben kann. Entgegen der Lehrmeinung ist meine Erfahrung, dass sehr wohl auch die einzelnen Wahrnehmungs­gebiete bei Erwachsenen gefördert werden können, sprich visuelle und auditive Leistungen ebenso wie eine Verbesserung in der Raum-Lage-Wahrnehmung. Diese Beobachtung wäre jedoch noch zu untermauern, ich brauche mehr Beispiele als die, die ich bis jetzt vorlegen kann. Ohne Zweifel ist aber, dass eine Förderung von erwachsenen legasthenen Personen außergewöhnlich schnell und gut voranschreitet. Wenn Sie selber von einer Legasthenie betroffen sind oder es vermuten, scheuen Sie sich bitte nicht, mich anzusprechen. Die Förderung, die in meinem Studio stattfindet, hat nichts mit den hilflosen Versuchen zu tun, die Sie vielleicht als Kind schon zu durchleiden hatten. Und nichts mit vielen aktuellen Förderungen in der Rechtschreibung. Zum Glück ist die Forschung recht weit voran geschritten, mittlerweile gibt es Trainingsmaterial, das Ihnen helfen wird – und ich habe nicht nur das Material, sondern verstehe auch den wissenschaftlichen Hintergrund.

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